Die deutsche Zuwanderungsdiskussion ist in Bewegung – nicht erst seit der jüngsten Flüchtlingswelle. Erfordert eine angemessene Reaktion auf den zunehmenden Mangel an Fachkräften weitere Verbesserungen im Zuwanderungsrecht wie etwa die Einführung eines aktiven Auswahlverfahrens für Zuwanderer aus nichteuropäischen Staaten („Punktesystem“)?
Eine gerade veröffentlichte Studie plädiert für eine derartige Reform und unterbreitet einen konkreten Gestaltungsvorschlag unter Einbeziehung eines Punktesystems. Nach Ansicht der Autoren kann ein solches Konzept einen doppelt positiven Effekt erzielen und ist damit der bestehenden, insgesamt noch zu intransparenten Gesetzgebung überlegen:
- Erstens wird deutlich, für welche Fachkräfte sich Deutschland öffnet.
- Zweitens wird klar, dass Deutschland die Zuwanderung in den Arbeitsmarkt aus Drittstaaten aktiv selbst gestaltet und sie nicht nur passiv hinnimmt.
Holger Hinte, Ulf Rinne und Klaus F. Zimmermann: Punkte machen?! Warum Deutschland ein aktives Auswahlsystem für ausländische Fachkräfte braucht und wie ein solches System aussehen kann, Perspektiven der Wirtschaftspolitik, 2016, 17(1): 68-87. Pre-publication version.
Schlüsselwörter: Zuwanderungspolitik; Zuwanderungsgesetz; Auswahlverfahren; Punktesystem; Fachkräftemangel; demografischer Wandel.