Mit dem trotzigen Titel “Grüner Arbeitsmarkt wächst weiter” berichteten die „arbeitgebernahen“ VDI nachrichten, die sich gerne auch mal „links-progressiv“ geben, am 30. 8. 2013 auf S. 1 über einen wissenschaftlichen Beitrag des IZA
Green Jobs: Erlebt Deutschland sein grünes Beschäftigungswunder?
Dabei werden aus dem „Wissenschaftsladen“ Bonn abgefragte Wertungen der Analyse („unsachlich, polemisch, aufbauschend, falsch interpretiert“ etc.) übernommen, ohne mit dem Autor des IZA – Beitrags Kontakt aufzunehmen und ihm Gelegenheit zu geben, zu den Vorwürfen Stellung zu beziehen. Das wäre saubere journalistische Praxis gewesen. Die Kritik richtete sich dann auch an das „arbeitgebernahe Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA)“ (Originalton VDI nachrichten).
Was man als kleine Regionalposse abtun kann, hat aber einen ernsten Hintergrund. Die Behauptung, das IZA sei arbeitgebernah, unterstellt interessengeleitete Arbeit – für ein unabhängiges Forschungsinstitut ein ungeheuerlicher Vorwurf.
Nun ist das IZA ein unabhängiges und gemeinnütziges Forschungsinstitut. Seine Unabhängigkeit ist satzungsrechtlich festgelegt und wurde bereits in mehreren presserechtlichen Verfahren auch gerichtlich bestätigt. Es ist weder, wie gerne behauptet, „gewerkschaftsnah“, „wirtschaftsnah“, „neoliberal“ und auch keine „Lobbygruppe“. Wie auch, ist es doch das größte ökonomische Netzwerk in der Welt aus akademischen Forschern, die der wissenschaftlichen Wahrheit verpflichtet sind.
Auf Nachfrage haben jetzt die VDI nachrichten erklärt, dies „zur Kenntnis genommen“ zu haben.
Für weitere Hintergrundinformationen vgl. auch die Blogs:
IZA darf nicht als Lobbygruppe bezeichnet werden
Landgericht Hamburg: IZA keine „Lobbygruppe“
Der „Stern“ ignoriert unabhängige Forschung und Politikberatung am IZA