Die Zeitschrift „Stern“ hat in einem kürzlich veröffentlichten Interview im Printmedium (“Wer gibt wem zuerst die Hand? Warum liegt das Messer rechts?”, der „Stern“ vom 22. 11. 2012) mit Frau Katrin Göring-Eckardt von den Grünen in einer Frage behauptet, das IZA (das Bonner Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit) sei eine „konservative Denkfabrik“ und eine „Lobbygruppe, die gern die Agenda 2010 und Hartz-IV-Gesetze propagiert“. Das ist genau so falsch, wie wenn ich behaupten würde, der „Stern“ sei eine „Tarnorganisation des antikapitalistischen Widerstandes“. Solche Aussagen finden sich nicht in seriösen Medien, sondern ausschliesslich in linken Lobby – Blogs, die die Befunde seriöser Wissenschaft scheuen, wie der Teufel das Weihwasser und Graf Drakula die Knoblauchzehen. Beispielsweise in „Lobbypedia“, die Internetseite, die angebliche Lobbyisten aufspiest, aber doch selbst eine Lobbyeinrichtung ist.
Bereits zuvor hatte ich über falsche „Labels“ berichtet, die man dem IZA gerne anheften möchte, darunter so unterschiedliche Bezeichnungen wie „neoliberal“ und „gewerkschaftsnah“. An Wirtschaft Interessierten in der Öffentlichkeit kann der Hinweis gegeben werden, dass sich auf der Homepage des IZA genügend Fakten und Informationen finden lassen, die ein objektiveres Urteil ermöglichen. Da gibt es überhaupt keine Entschuldigung.
Ein Lobbyist vertritt gegenüber der Politik Interessengruppen gegen Geld. Das IZA ist keine Lobbygruppe, sondern mit seinem weltweiten Netzwerk aus über 1,200 Forschern in mehr als 45 Ländern eine international hoch respektierte wissenschaftliche Einrichtung. (Siehe auch den Report zum 15-jährigen Jubiläum des IZA). Als anerkannte gemeinnützige Einrichtung ist das IZA wirtschaftlich und inhaltlich völlig unabhängig und an keine Weisungen und Aufträge gebunden. Es vertritt niemanden ausser die unabhängige Wissenschaft.
Deshalb stellt die Bezeichnung „Lobbygruppe“ auch eine falsche Tatsachenbehauptung dar.
In einer aktuellen Stellungnahme zum 15-jährigen Bestehens des IZA schreibt der amerikanische Wirtschaftswissenschaftler und Nobelpreisträger Jim Heckman über das IZA:
“IZA is to be congratulated on the 15th anniversary of its founding. IZA very quickly became, and remains, the “home address” for high quality theoretical and empirical research in Labor Economics and Economic Policy. It uses a two track approach. One is the dissemination of cutting edge Labor Economics research through the Discussion Paper Series. By being easy to navigate, open to new ideas and topics, at the research frontier, and free of charge, the Discussion Paper Series has come to play a major and vital role for the community of Labor Economists worldwide.
The second is that the research facilities at the IZA headquarters are outstanding, but even more important is the staff and the large number of visitors at the Bonn headquarters every year. The broad range of the visitors and their research topics make the office an intellectually exciting research environment. In addition, at its headquarters, among its research fellows and among those participating in IZA conferences there is a wide range of participants from across the globe, and a broad range by experience in the profession, from novices to experienced hands, and in between. IZA is not a “closed shop” — it is open to ideas and people. Credit for this model goes to Klaus F. Zimmermann for the implementation of his vision of a successful research center. “