Berlin, 02. Apr (Reuters) – “Die Arbeitslosigkeit in der Euro-Zone ist so hoch wie seit fast 15 Jahren nicht mehr. 17,134 Millionen Frauen und Männer waren im Februar ohne Job – 162.000 mehr als im Vormonat, teilte das europäische Statistikamt Eurostat am Montag mit. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 10,8 Prozent. Höher war sie zuletzt im April 1997 mit 10,9 Prozent. In Österreich (4,2 Prozent), die Niederlande (4,9 Prozent), Luxemburg (5,2 Prozent) und Deutschland (5,7 Prozent) fällt die Bilanz am besten aus. Die höchsten Arbeitslosenquoten haben Spanien (23,6 Prozent) und Griechenland (21,0 Prozent), die mit einer schweren Schulden- und Wirtschaftskrise kämpfen. “
Die neuen Zahlen bestätigen den Trend: Es gelingt Deutschland, seine ausgezeichnete relative Position am europäischen Arbeitsmarkt zu erhalten. Das ist darin begründet, dass wir uns den Anforderungen der globalisierten Märkte gestellt sowie unseren Arbeitsmarkt reformiert haben. Deutschland kann aber nur dann dauerhaft von seiner starken Position profitieren, wenn unsere europäischen Partnerstaaten wirtschaftlich noch mehr mit uns zusammenwachsen. Deshalb bietet die jetzige Krise einzigartige Chancen in dreierlei Richtungen: Zuwanderung von Griechen und Spaniern beispielsweise hilft, dort eine verlorene Generation zu verhindern und nutzt den Partnerländern. Deutschlands Arbeitsmarkt wird europäischer, mit positiven Folgen für die Absatzchancen unserer Produkte. Und unser Fachkräftemangel läßt sich so abmildern. Mit einem Massenansturm von arbeitslosen Spaniern und Griechen müssen wir aber nicht rechnen. Vielmehr wächst Europa in der Krise auch am Arbeitsmarkt enger zusammen.